Good Bye, Lenin

Good Bye, Lenin

Über 100 politische Denkmäler, die das Berliner Stadtbild vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart geprägt haben, vermitteln in der neuen Dauerausstellung „Enthüllt – Berlin und seine Denkmäler“ in der Zitadelle Spandau Geschichte zum Anfassen. Dazu gehören Friedrich Wilhelm III und Königin Luise, die erhaltenen Standbilder der Siegesallee mit Markgrafen und Fürsten Brandenburgs und Preußens bis hin zu Denkmälern aus DDR-Zeit, wie Feliks Dzierzynski, dem Begründer der sowjetischen Geheimpolizei Tscheka, später KGB, und dem ausgegrabenen Lenin-Kopf des 19 Meter hohen Lenin-Denkmals auf dem nach ihm benannten Platz (heute Platz der Vereinten Nationen) in Berlin. Einige dieser Denkmäler sind nach langer Zeit erstmals wieder öffentlich zu sehen.

Politische Denkmäler sind historische Zeugnisse. Sie wurden errichtet, um Macht zu demonstrieren, Identifikation zu schaffen. Oftmals bergen sie Konfliktstoff. Das vor allem dann, wenn sich die gesellschaftlichen Verhältnisse ändern. In Berlin kann man das besonders gut nachvollziehen. Gutes Beispiel dafür ist das Lenin-Denkmal. Dem Revolutionär und Gründer der Sowjetunion ließ das Politbüro der SED der DDR anlässlich Lenins 100. Geburtstag ein Denkmal errichten. Das 19 Meter hohe Monument von Nikolai Tomski sollte die deutsch-sowjetische Freundschaft und den Sieg des Sozialismus über den Imperialismus symbolisieren. Dies schien mit den demokratischen Werten des wiedervereinigten Deutschlands nicht vereinbar, denn 1991 erfolgte der Abbau des Denkmals. Es wurde in über 100 Blöcke zerlegt und im Müggelheimer Forst vergraben. Nach der Bergung des Kopfes im Jahr 2015 ist dieser jetzt in der Ausstellung zu sehen.

Denkmäler in der Ausstellung "Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler" im Provianthaus der Zitadelle in Berlin-Spandau.

Das Standbild vom Markgraf Albrecht der Bär (um1100 - 1170) in der Ausstellung "Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler" im Provianthaus der Zitadelle in Berlin-Spandau. Das Standbild stammt von Walter Schott und wurde am 06.05.1898 enthüllt.

Genien des Nationaldenkmals für die Befreiungskriege auf dem Kreuzberg von Karl Friedrich Schinkel, enthüllt am 30.03.1821, in der Ausstellung "Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler" im Provianthaus der Zitadelle in Berlin-Spandau.

Das Standbild vom Brandenburger Kurfürst Johann Georg (1525 - 1598) in der Ausstellung "Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler" im Provianthaus der Zitadelle in Berlin-Spandau. Geschaffen hat das am 18.12.1901 enthüllte Denkmal der Bildhauer Martin Wolff.

Genius von Belle-Alliance vom Bildhauer Christian Daniel Rauch in der Ausstellung "Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler" im Provianthaus der Zitadelle in Berlin-Spandau.

Das Standbild von Bernd Ryke (1358 - 1414) in der Ausstellung "Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler" im Provianthaus der Zitadelle in Berlin-Spandau.

Persönlichkeiten aus der Geschichte in der Ausstellung "Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler" im Provianthaus der Zitadelle in Berlin-Spandau. Über 100 politische Denkmäler, die das Berliner Stadtbild vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart geprägt haben, sind in der Ausstellung zu sehen.

Markgraf Otto lV. mit dem Pfeil in der Ausstellung "Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler" im Provianthaus der Zitadelle in Berlin-Spandau.

Der Brandenburger Kurfürst Johann Georg (1525 - 1598) (stehend), Graf Rochus zu Lynar (1525 - 1596) (vorn links) und Kanzler Lampert Distelmeier (1522 - 1588) in der Ausstellung "Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler" im Provianthaus der Zitadelle in Berlin-Spandau.

Georg Reichsfreiherr von Derfflinger (1606 - 1695), geschaffen vom Bildhauer Fritz Schaper, in der Ausstellung "Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler" im Provianthaus der Zitadelle in Berlin-Spandau. Enthüllt wurde das Denkmal am 30.03.1901.

Das DDR-Denkmal von Feliks Dzierzynski in der Ausstellung "Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler" im Provianthaus der Zitadelle in Berlin-Spandau. Feliks Dzierzynski war der Begründer des sowjetischen Geheimdienstes Tscheka, später KGB. Das Denkmal stammt vom Bildhauer Manfred Salow. Es wurde 1983 auf dem Gelände der Bezirksleitung Berlin des Ministeriums für Staatssicherheit in Berlin-Friedrichsfelde aufgestellt.

Das DDR-Denkmal Grenzposten von Hans Eickworth in der Ausstellung "Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler" im Provianthaus der Zitadelle in Berlin-Spandau. Das Doppelstandbild wurde 1971 vor der Kaserne des Grenzausbildungsregiments 39 in Berlin-Wilhelmshagen aufgestellt.

Der Kopf des Lenin-Denkmals von Nikolai Tomski in der Ausstellung "Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler" im Provianthaus der Zitadelle in Berlin-Spandau. Das am 19.04.1979 im Beisein von Walter Ulbricht enthüllte Lenin-Denkmal stand auf dem Leninplatz in Berlin-Mitte. Die 19 Meter hohe Figur Lenins stand auf einem runden Sockel mit 26 Metern Durchmesser. Das Monument wurde aus rotem, ukrainischem Kapustino-Granit hergestellt. Der Berliner Bezirk Friedrichshain beschloss 1991 mit einer Mehrheit von 40 Abgeordneten (13 stimmten dagegen) den Abriss des Denkmals. Der Abriss begann am 8. November 1991. Am 13. November wurde der 3,5 Tonnen schwere Kopf abgehoben. Die 129 Teile des Denkmals wurden in der Sandgrube am Seddinberg bei Müggelheim vergraben.

Der Kopf des Lenin-Denkmals von Nikolai Tomski in der Ausstellung "Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler" im Provianthaus der Zitadelle in Berlin-Spandau. Carmen Mann (mit brauner Weste), Projektkoordinatorin und Sammlungsleiterin; führt Besucher durch die Ausstellung. Das am 19.04.1979 im Beisein von Walter Ulbricht enthüllte Lenin-Denkmal stand auf dem Leninplatz in Berlin-Mitte. Die 19 Meter hohe Figur Lenins stand auf einem runden Sockel mit 26 Metern Durchmesser. Das Monument wurde aus rotem, ukrainischem Kapustino-Granit hergestellt. Der Berliner Bezirk Friedrichshain beschloss 1991 mit einer Mehrheit von 40 Abgeordneten (13 stimmten dagegen) den Abriss des Denkmals. Der Abriss begann am 8. November 1991. Am 13. November wurde der 3,5 Tonnen schwere Kopf abgehoben. Die 129 Teile des Denkmals wurden in der Sandgrube am Seddinberg bei Müggelheim vergraben.