
22 Okt. Mare Frisium
Tagesausflug mit der Mare Frisium, einem Segelschiff, das vor genau 100 Jahren als Logger unter niederländischer Flagge zu Wasser gelassen wurde. Umgebaut Ende der 1940er Jahre zu einem Frachtsegler, verkehrte es zwischen Schweden und Deutschland. Seit 1995 dient das Segelschiff als Passagiersegler. Die Mare Frisium ist 50 Meter lang, fast sieben Meter breit und verfügt über eine Segelfläche von 634 Quadratmeter. Der Hauptmast hat eine Gesamtlänge von 31 Metern. Anders als damals sorgt heute bei Flaute ein 559 PS starker Motor für das Weiterkommen. Zwei stilvolle Salons, ein großzügiges Deck und 15 Kabinen bieten Platz für 90 Tages- oder 29 Übernachtungsgäste.
Los geht es vom Liegeplatz am Sandtorhöft unweit der historischen Speicherstadt im Hamburger Hafen auf der Elbe Richtung Nordsee. Steuerbord (also rechts) tauchen die Landungsbrücken auf. Backbord erstreckt sich über viele Kilometer der Hamburger Hafen mit einem riesigen Wald aus Kränen. Bald taucht Finkenwerder mit dem Airbuswerk und der Villenort Blankenese auf. Selbst für die regen Schiffsverkehr gewohnten Hamburger ist so ein großes Segelschiff etwas nicht Alltägliches. Für einen kurzen Moment verweilen sie, steigen vom Fahrrad und machen natürlich Handyfotos.
Größe ist relativ. Das merke ich als uns die MSC OSCAR entgegen kommt. Es ist das größte Containerschiff der Welt. Das 2015 gebaute Schiff ist 395 Meter lang , 59 Meter breit und hat einen maximalen Tiefgang von 16 Meter. Vollbeladen, was auf der Elbe nicht möglich ist, kann dieser Riese 19.224 Container transportieren. Noch einem besonderen Schiff begegneten wir an diesem Tag. Der weltweit größte noch kohlegefeuerte und hochseetüchtige Dampfeisbrecher, die Stettin, war auf dem Weg in den Hamburger Hafen. 1933 wurde das heutige technische Kulturdenkmal gebaut. 30 Seeleute gehörten zur Besatzung.
Weithin sichtbar ist die Elbphilharmonie. Das 110 Meter hohe Konzerthaus sollte bereits 2010 eröffnet werden. Die Kosten stiegen von geplanten 77 Millionen Euro auf 789 Euro. Eröffnungstermin ist jetzt der 11. Januar 2017, vielleicht. Von den historischen Landungsbrücken ist es dann nicht weit nach St. Pauli, zu Fuß natürlich. Moderne Architektur, wie die tanzenden Türme, gibt es jetzt auch an der Reeperbahn. Hier steht auch Deutschlands bekanntestes Polizeirevier, die Davidwache. Sehenswert auch immer wieder der alte Elbtunnel. Er galt bei seiner Eröffnung im Jahr 1911 als technische Sensation.