03 Mrz Sonnenaufgang auf dem Lilienstein
Der wohl bekannteste Baum der Sächsischen Schweiz befindet sich auf dem Lilienstein, dem eindrucksvollsten Tafelberg im Nationalpark. Die kleine Wind und Wetter trotzende Kiefer steht auf einem Felsvorsprung am östlichen Ende des Berges. Und besonders schön ist sie, wenn hinter ihr die Sonne aufgeht. Auf diesen Glücksfall spekulieren zu jeder Jahreszeit täglich viele Fotografen, die sich bereits in der Nacht auf den Weg machen, um pünktlich auf dem Gipfel zu sein.
Unser Ausgangspunkt war hervorragend. Das Panoramahotel Lilienstein liegt auf der Ebenheit ganz in der Nähe des Sandsteinfelsens. Mit Stirnlampe ging es den steilen Südaufstieg mit den in den Fels getriebenen Treppen und auf Leitern hinauf. Kein Geringerer als August der Starke, Kurfürst von Sachsen und König von Polen bewältigte mit seinem Gefolge, darunter die Gräfin Cosel, am 26. Juli 1708 denselben Aufstieg. Dafür ließ er in monatelanger Arbeit die Treppen in den Fels schlagen. Heute werden diese Treppen nun jährlich von zehntausenden Touristen genutzt, und auch von den Fotografen.
In Minuten färbt sich der Nachthimmel dunkelrot, dann taucht die große Sonnenscheibe hinter den dunklen Bergen auf. Erste Sonnenstrahlen treffen die Wolken über der Elbe in Bad Schandau. In der Landschaft zeichnen sich erste Strukturen ab. Für so ein Erlebnis lohnen sich frühes Aufstehen und die Mühen des Aufstieges auf jeden Fall. Und als Zugabe flog ganz dicht an unserem Standort ein Wanderfalke vorbei. Sonst ein seltener Anblick. Hier ist die Chance groß, diese schnellen Flieger zu beobachten. 1989 wurde begonnen, Wanderfalken wieder in der Sächsischen Schweiz anzusiedeln. Der Auswilderungskäfig hängt an unzugänglichen Felsen des Liliensteines. Bis 1996 starteten von hier 69 Jungfalken in die Freiheit. Die Population ist jetzt stabil.
27. Februar 2016