Armenien entdecken

Armenien entdecken

Warum gerade nach Armenien reisen? Die Frage ist schnell beantwortet. Die Armenier sind ein überaus gastfreundliches, herzliches Volk. Ein Reiseführer bringt es auf den Punkt. Das, was sie vielleicht nicht in ihren Taschen haben – denn die Armut ist noch immer groß – haben sie übervoll in ihrem Herzen.

Dazu kommt die einzigartige Landschaft und Natur. Hier leben, nicht hinter Zäunen, Schakal, Wolf, Braunbär und Luchs.. Selbst der Kaukasische Leopard kommt hier noch vor. Armenien ist so groß wie das Bundesland Brandenburg. Im Gegensatz zu Brandenburg, wo die höchsten Berge gerade einmal knapp über 100 Meter hoch sind kommen die Berge im Kleinen Kaukasus mit über 4000 Meter dem Himmel erheblich näher.

Armenien – Ein Land mit Geschichte. Etwa im Jahr 314 erhob König Trdat III. das Christentum zur Staatsreligion, als erstes Land auf der Welt. Im ganzen Land findet der Reisende oft Jahrhunderte alte Klöster und Kirchen, die zum großen Teil zum Weltkulturerbe der UNESCO gehören. Im Laufe der Geschichte kamen viele, um das kaukasische Land zu beherrschen. Perser, Mongolen, Osmanen und nicht zuletzt Russen. Nach der Unabhängigkeitserklärung am 21.09.1991 entstand das heutige Armenien. Der weitaus größte Teil des  historischen Siedlungsgebietes blieb unter türkischer Herrschaft. So auch der über 5000 Meter hohe Ararat vor der Haustür der Hauptstadt Jerewan.

Nicht unerwähnt möchte ich lassen, dass Proteste gegen die Regierungspolitik in den letzten Jahren mehrere Todesopfer forderten, dass die Meinungs- und Pressefreiheit im Land stark eingeschränkt ist.

Nun einige Hinweise zu den folgenden Fotos. In Armeniens Hauptstadt Jerewan pulsiert das Leben. Dagegen ist der Berliner Alexanderplatz ein Dorfplatz. Ein großes Spektakel gibt es täglich um 21 Uhr auf dem Platz der Republik. Wasserfontänen, farbig angestrahlt, tanzen nach klassischer Musik. An die schlimmste Zeit armenischer Geschichte erinnert das Denkmal für den Völkermord der Türken an den Armeniern. Einer der Hauptplätze Jerewans ist die Kaskade. Das Beste auf  diesem Platz war für mich weniger die Architektur. Sehenswert sind die vielen Skulpturen internationaler Künstler, wie zum Beispiel die „Rauchende Frau“ des kolumbianischen Künstlers Fernando Botero. Weltbekannt ist auch der Brandy Ararat, der in Jerewan gebrannt wird.

Hinter dem Kloster Chor Wirab, schon auf türkischem Staatsgebiet erhebt sich der Ararat, 5143 Meter hoch. Über 300 Meter hohe Basaltsäulen erlebt der Bergwanderer in der Garni-Schlucht. Der Sonnentempel Garni und das Kloster Norawank, es gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe, dürfen auf dem Besuchsprogramm nicht fehlen. Über 2000 Jahre alt ist das Observatorium Karahunj in der Provinz Sjunik. Bis heute ist das Geheimnis der 223 Felsbrocken nicht gelüftet.  Eindrucksvoll auch die alte Karawanserei an der Seidenstraße unweit des Sewansees. Viele Höhenmeter bergab ging es zu den Ruinen des mittelalterlichen Klosters Kobair. Mitten im dunklen Wald stand plötzlich ein weißes Pferd. Wenige Sekunden später war es verschwunden, unauffindbar. Höhepunkt im wahrsten Sinne des Wortes war die Wanderung auf den Kamelberg in Karabach. Viel Schweiß floss, ehe wir auf 3465 Meter Höhe standen und den herrlichen Rundumblick genossen. Ebenfalls zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört das Kloster Haghpat, nicht minder interessant das Kloster Tatev.

Wer führte uns sicher durch die kaukasischen Berge? Wer hatte auf alles eine Antwort? Das war Anusch, unsere Wanderführerin. Herzlichen Dank.

d