
27 Juli Erlebnis Wiedehopf
Ein erlebnisreicher und spannender Tag liegt hinter mir. Für etwa acht Stunden hatte ich die Gelegenheit, aus einem Fotoversteck eine Wiedehopf-Familie zu fotografieren. Die Wiedehopf-Bruthöhle haben Vogelliebhaber fachgerecht gebaut. Beim flüchtigen Hinschauen sieht sie aus wie ein Baumstumpf. Erst beim genaueren Hinsehen sieht man spezielle Vorrichtungen, die verhindern , dass Marder und Waschbär Zugriff zur Höhle in Bodennähe haben. Der Betreuung dieser Zugvögel widmen diese Wiedehopf-Freunde viel Zeit und Aufwand.
Noch im Dunkeln bezogen wir leise das Fotoversteck. Gleich nach Sonnenaufgang ging es los. Beide Elternvögel begaben sich auf die Jagd nach Insekten, die sie ausschließlich am Boden suchen. Mit der Beute kamen sie dann zurück, setzten sich noch für einige Sekunden auf einen Ast vor dem Einflugloch. Einmal musste ein Wiedehopf beim Anflug auf den Ast so stark abbremsen, dass er dabei drei Federn verlor. Oft kamen sie im Fünf-Minuten-Takt, manchmal dauerte es auch 20 Minuten, bis sie plötzlich wie aus dem Nichts wieder auftauchten. Der Nachwuchs hat halt ständig Hunger.
Wiedehopfe lieben warme und trockene Flächen, nicht zu dicht mit Bäumen bewachsen. Hauptfeind dieses wunderschönen Vogels ist der Mensch. In ganz Deutschland gibt es nur knapp 1000 Brutpaare. Vielerorts nimmt die Zerstörung der Lebensräume zu, die Landwirtschaft wird intensiviert. Das die Ansiedlung und der Bestand in einigen Gebieten zunimmt, ist den Wiedehopf-Freunden zu verdanken. So auch an diesem Standort bei Zerbst an der Elbe in Sachsen-Anhalt.