
17 Juli Ab jetzt mit Ring
An einem Feldrand bei Zahna im Landkreis Wittenberg in Sachsen-Anhalt steht ein speziell für Wiedehopfe gebauter Nistkasten. Gebaut hat ihn der Landwirt Eberhard Jäger. Mehrere Kästen hat er um Zahna aufgestellt und betreut sie regelmäßig. Vier dieser Kästen waren bewohnt. Hier brüteten Wiedehopfe ihren Nachwuchs aus. Nach der Brutzeit von 16 bis 19 Tagen werden die Jungvögel dann noch zwischen 20 und 28 Tage mit Nahrung, ausschließlich Insekten, versorgt. In der Regel gibt es nur eine Brut pro Jahr. Aber manchmal sind es sogar zwei. Die Eier der Wiedehopfe sind nur etwa 2,5 Zentimeter groß.
Nur sehr wenige Menschen haben einen Wiedehopf schon mal in freier Natur gesehen. Der Zugvogel, er überwintert in Afrika, ist sehr selten. Die Vögel mit der aufstellbaren Kopfhaube lieben warme, trockene Gebiete, die nicht zu dicht mit Bäumen bewachsen sind. In Deutschland gibt es nur knapp 1000 Brutpaare. In der Roten Liste werden sie als gefährdet geführt. Aber in einigen Gebieten, wie hier um Zahna, hat der Bestand in den letzten Jahren zugenommen. Das liegt an Vogelliebhabern, wie z.B. Landwirt Eberhard Jäger, die einen großen Teil ihrer Freizeit für den Wiedehopf einsetzen.
Für den Wiedehopf-Nachwuchs gab es nun Mitte Juli einen besonderen Tag. Zwei Biologen vom Ornithologenverband Sachsen-Anhalt waren gekommen, um die Jungvögel zu beringen. Dabei werden Standort, Zeitpunkt und Anzahl der Bruten, Eier und Jungvögel erfasst. Nur wenige Minuten dauert die Aktion je Nistkasten. Die Tiere sollen nicht lange beunruhigt werden. Manche der Kleinen sind schon groß, dass sie von ausgewachsenen Vögeln kaum zu unterscheiden sind. Sie werden ihr Nest in wenigen Tagen verlassen.