Seltener Wiedehopf

Seltener Wiedehopf

Der Wiedehopf, der Vogel mit der Federhaube, ist in Deutschland sehr selten. In der Roten Liste wird er als gefährdete Art geführt. Nur etwa 900 Brutpaare soll es im ganzen Land geben, die meisten davon in den Bundesländern Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Hier hat der Bestand und die Verbreitung in den letzten Jahren sogar zugenommen. Das liegt nicht zuletzt an den Vogelfreunden, aus diesen Bundesländern, die sich intensiv mit dem Leben des Wiedehopfs beschäftigen. Mit ihren fachgerecht gebauten Nistkästen unterstützen sie den schönen Vogel, sich weiter auszubreiten. Wenige haben bisher den etwa 28 Zentimeter großen Wiedehopf mit dem gebogenem Schnabel und dem welligen Flug in freier Wildbahn gesehen. Er liebt warme, trockene Gebiete mit nicht zu dichtem Baumbestand. 

Vor einigen Tagen hatte ich wieder die Gelegenheit in Sachsen-Anhalt das Leben der Wiedehopfe aus einem getarnten Fotoversteck vor einem Nistkasten am Waldrand für einige Stunden zu fotografieren. Danke allen, die das möglich gemacht haben. 

In unregelmäßigen Abständen taucht das Männchen mit Futter vor dem Nistkasten auf. Erst wenn der Nachwuchs nicht mehr gehudert werden muss, beteiligt sich auch das Weibchen an der Futtersuche. Gefüttert werden ausschließlich Insekten. Besonders beliebt bei den scheuen Vögel sind größere Grillen und Engerlinge. Erbeutet wird die Nahrung immer am Boden, ganz selten im Flug. Mit der Beute kehren sie zum Nistkasten bzw. zur Höhle zurück und sehen erstmal, ob die Luft auch rein ist in der unmittelbaren Umgebung. Oft schauen die Jungvögel schon aus dem Nistkasten und melden sich lautstark, wenn das Futter im Anflug ist. 

Was mich besonders freut ist, dass ich bei Wanderungen in Brandenburg, auch schon hinter der Stadtgrenze von Berlin,  schon mehrmals einen Wiedehopf habe rufen hören. Diesen Ruf kann man nicht verwechseln. Das macht mich optimistisch, dem herrlichen Wiedehopf künftig öfter begegnen zu können.