Bunte Brandenburger

Bunte Brandenburger

Ein Merkmal Vögel zu unterscheiden ist deren Farbigkeit. Es gibt weiße Vögel, wie zum Beispiel den Weißstorch oder schwarze wie die Amsel. Und es gibt richtig bunte Vögel, auch im Land Brandenburg.

Vor wenigen Tagen hatte ich die Gelegenheit eine Wiedehopf-Familie aus einem Tarnzelt heraus zu fotografieren. Während die Vogel-Mama bei den sechs geschlüpften Jungvögeln der zweiten Brut im Nistkasten war, versorgte der männliche Wiedehopf die Familie mit Futter (Insekten aller Art). In Deutschland gilt der Bestand der Wiedehopf-Art als gefährdet. Nicht so in und um Groß Briesen bei Bad Belzig. Nach einer zufälligen Begegnung mit einem Wiedehopf beschäftigt sich Bernd Willmann intensiv mit dieser Vogelart, baut nun auch fachgerechte Nistkästen. Diese Nistkästen stehen jetzt auf einigen Grundstücken oder auch am Waldrand. In diesem Jahr zählte er im Bereich Groß Briesen 66fachen Nachwuchs. Was für ein Erfolg. 

Fast überall im Land Brandenburg ist der Stieglitz und die Blaumeise beheimatet. Sie zählen zu den kleineren bunten Vögeln. Auf einem Feldweg entdeckte ich eine Goldammer, die Getreidekörner sammelte. Gar nicht so selten wie viele vermuten ist der Eisvogel, ein sehr schneller Flieger. Natürlich ist die Wassernähe Voraussetzung, um ihn zu beobachten. Bei Müncheberg, an einem langsam fließenden Gewässer, konnte ich diese fliegenden Edelsteine bei der Jagd nach kleinen Fischen in der Nähe ihrer Brutröhren fotografieren. 

Zu den etwas größeren bunten Vögeln gehört der Buntspecht. Dieser Waldbewohner hat eine Flügelspannweite von einem halben Meter. Ganz klein und überhaupt nicht scheu ist das Rotkehlchen. Die orangerote Färbung der Kehle und an der Brust sind weithin sichtbar. Vorwiegend gelb gefärbt ist der Erlenzeisig. Er brütet am liebsten hoch oben in Bäumen. 

Zu den buntesten Vögeln in Europa gehören die Bienenfresser. Diese schnellen und wendigen Flieger erreichen eine Spannweite von bis zu 40 Zentimeter. Er liebt offene Landschaften mit einzeln stehenden Bäumen. In Steilhängen bauen die Bienenfresser etwa anderthalb Meter lange Brutröhren. Im Flug erbeuten sie Insekten aller Art und Größe. Bienenfresser zu beobachten ist ein großer Glücksfall. Sie sind wegen ihrer Anforderungen an den Lebensraum äußerst selten. Ich hatte das Glück, Bienenfresser am Rande des Oderbruchs fotografieren zu können.

Wenn wir diese bunten Bewohner auch noch in einigen Jahren sehen wollen, kommt es darauf an, ihre Lebensräume nicht zu zerstören und zu verkleinern, Gewässer zu erhalten. Klingt einfach, ist es aber nicht.