Die Rhön entdecken

Die Rhön entdecken

Skulpturen aus rostigem Stahl des Bildhauers Dr. Ulrich Barnickel auf dem Weg der Hoffnung weisen auf einen besonderen Punkt an der ehemaligen innerdeutschen Grenze hin. Hier am Point Alpha nahe der kleinen thüringischen Stadt Geisa in der Rhön war der heißeste Ort während des Kalten Krieges. Am „Fulda Gap“ (Fuldaer Lücke) erwartete die NATO im Ernstfall die Invasion der Truppen des Warschauer Paktes. Deshalb bauten die Amerikaner auf hessischer Seite einen wichtigen Beobachtungs- und Abhörpunkt. Auf Thüringer Seite erinnern DDR-Grenzanlagen, Beobachtungsturm, Streckmetallzaun und Minensperre an die so gut wie unüberwindbare Grenze. Bis Ende 1989 war fast die gesamte thüringische Rhön Sperrgebiet der DDR-Grenztruppen. Die Mahn- Gedenk- und Erinnerungsstätte am Point Alpha erinnert an diese Zeit. 

Kostbares Salz befindet sich unter der Erdoberfläche in der Rhön. Das Werk Merkers in der gleichnamigen Ortschaft in der Thüringer Rhön begann bereits 1925 mit dem Abbau von Kalisalz. 1945, am Ende des Zweiten Weltkrieges, wurde Merkers plötzlich weltbekannt. Am 8. April 1945 entdeckten amerikanische Soldaten im Bergwerk Merkers in 800 Meter Tiefe tausende Kisten mit Gold- und Platinbarren, Edelsteinen, Bargeld und Devisen neben unschätzbaren Kunstwerken aus deutschen Museen. Dazu zählten Werke von Rembrandt, Cranach und Manet. Auch die Büste der Nofretete gehörte zu den Fundstücken. Die Nazis hatten all das hier versteckt. Heute können Besucher das Bergwerk bis in eine Tiefe von 800 Meter erkunden. Unter Tage gibt es ein 4400 Kilometer großes Straßennetz. Mit dem Lkw geht es auch zur Kristallgrotte, die zufällig von Bergleuten nach einer Sprengung entdeckt wurde. Konstant herrscht hier in 800 Meter Tiefe das ganze Jahr über eine Temperatur von 28 Grad. 

Höchster Berg der Rhön ist mit 950 Meter die Wasserkuppe in der hessischen Rhön. Ein 1923 errichtetes Denkmal mit einem großen bronzenen Adler erinnert an die im Ersten Weltkrieg gefallenen Piloten. Die Wasserkuppe gilt auch als Wiege des Segelfliegens. Ein tolles Erlebnis ist ein Rundflug, zum Beispiel mit einer viersitzigen Robin DR 400-180 Remo. Die Rhön nennt man auch das „Land der offenen Fernen“ aufgrund ihrer ausgedehnten Weiden-und Wiesenflächen. Auf dem bewaldeten 925 Meter hohen Heidelstein steht eine 218 Meter hohe Telekom-Sendeanlage. Das letzte Foto zeigt den Ort Hilders, im Hintergrund die Wasserkuppe mit der Radarkugel auf dem Gipfel. Also, nichts wie hin ins UNESCO-Biosphärenreservat Rhön.