Geheimnisvoller Ort

Geheimnisvoller Ort

Nichts blieb ihnen verborgen, dem US-Geheimdienst NSA und dem amerikanischen Militär. Fast der gesamte Ostblock konnte von hier abgehört werden. Telefongespräche der Partei- und Staatsführungen, Telefon- und Funkverkehr in sowjetischen Militäreinrichtungen. Sogar die Gespräche sowjetischer Kampfpiloten wurden akribisch aufgezeichnet und ausgewertet. 1500 amerikanische Spezialisten arbeiteten hier in drei Schichten von 1955 bis 1992. Gesichert war der Stützpunkt durch eine dichte Postenkette und einen dreiteiligen Zaun. Der mittlere Zaun stand unter Starkstrom von mehreren tausend Volt. 

Das alles geschah vom Teufelsberg aus, einem 120 Meter hohen Berg im Grunewald im Westen Berlins. Entstanden waren die Hügel durch Trümmer der Berliner Häuser nach dem Zweiten Weltkrieg. Weithin sichtbar sind die fünf Radartürme mit den weißen Kugeln der Flugüberwachungs- und Abhörstation. Die ersten der folgenden Fotos sind über 20 Jahre alt. Heute ist die weiße Verkleidung durch Sturm und Vandalismus zum Teil schon zerstört. Mehrere Investoren versuchten sich auf dem Gelände, wollten Luxuswohnungen und ein Hotel bauen. Doch alle übernahmen sich und scheiterten. Als Sieger ging bisher die Natur hervor und die nun als Baudenkmal ausgewiesenen Ruinen.

Heute befindet sich auf dem einstigen Militärgelände auf dem Teufelsberg Berlins größte und höchstgelegene Street Art Galerie mit Werken von Künstlern aus aller Welt. All die Installationen und Graffiti auf dem Außengelände und in einigen Innenräumen können sich Besucher anschauen. Sehr sehenswert. Bei Führungen gibt es noch eine Menge Geheimnisvolles aus der Zeit des Kalten Krieges zu erfahren.