20 Sep Unterwegs in den Dolomiten
Direkt vor unserem Hotelbalkon in Welschnofen im italienischen Südtirol lag der Latemar, ein bis zu 2842 Meter hohes Felsmassiv. Ein Berg mit tausend Gesichtern. Innerhalb von wenigen Minuten wechselt er seine Masken. Ein Schauspiel, von dem man nicht genug bekommen konnte. Eben noch von der Sonne hell angestrahlt, konnte er sich in kürzester Zeit in dunkle Wolken einhüllen. Der Latemar gehört zu den touristisch am wenigsten erschlossenen Bergen der Dolomiten, gehört aber auch wie zum Beispiel der Rosengarten zum UNESCO-Weltnaturerbe. Weniger Touristen bedeutet natürlich ein schöneres Naturerlebnis, Tiere sind ungestörter. Das ist in den Dolomiten nicht überall so. Traumhaft schön die Wanderung auf dem Labyrinthsteig durch das Latemar-Felssturzgebiet.
Ein Erlebnis ist auch die Überquerung des Rosengartens über das Tschagerjoch in 2630 Meter Höhe und die Umrundung dieses Felsmassivs, vorbei am Christomannos-Denkmal, einer 2,5 Meter hohen, bronzenen Adlerstatue und der Rotwandhütte. Dort wo es mehrere Seilbahn- und Liftanlagen gibt, sind natürlich auch sehr viele Touristen unterwegs. Einige so unvorsichtig, dass dann nur der Rettungshubschrauber helfen kann.
Ein schwarzer Tag für die Dolomiten war der 29. Oktober 2018. Ein Orkan knickte in wenigen Stunden ausgewachsene Bäume wie Streichhölzer um. Ganze Berge und Hügel sind jetzt kahl. Fieberhaft werden jetzt die betroffenen Waldflächen vom Windbruch geräumt, um dem Borkenkäfer keine Chance zu geben.
Unbedingt auf die Wandertourenliste gehört ein Besuch des Wallfahrtsortes Maria Weißenstein mit der barocken Kirche bei Deutschnofen.
Ausgangspunkt unserer Wanderungen war das Hotel Schönwald in Welschnofen, etwa 20 Kilometer von Bozen entfernt. Ideale Lage, schöne Zimmer, freundliche Mitarbeiter und eine ganz hervorragende Küche.