Nachtwölfe in Berlin

Nachtwölfe in Berlin

Sommerliche Temperaturen in Berlin. Die Sonne braucht sich keine Wolkenlücken zu suchen. Es ist ruhig am Sowjetischen Ehrenmal in Berlin-Treptow. Bis es plötzlich kurz vor zehn Uhr sehr laut wird auf der Puschkin-Allee vor dem Areal, auf dem 1945 über 7000 der im Endkampf um Berlin gefallenen sowjetischen Soldaten beigesetzt wurden. Plötzlich sind sie da,  eine große Gruppe der Nachtwölfe, einer Putin nahe stehenden Rockergruppe aus Russland. Von der Polizei eskortiert, stoppt ein Motorrad nach dem anderen weithin hörbar am Ehrenmal. 1989 gründeten sie den Nachtwölfe MC. Sie vertreten nationalistische und christlich-orthodoxe Ansichten.
Am Morgen des 09. Mai 1945, nach Moskauer Zeit, kapitulierte Hitlerdeutschland. Jedes Jahr an diesem Tag kommen nun viele Menschen, Alte und Junge,  hierher, um der Millionen Kriegstoten zu gedenken. Einige haben Fotos dabei, von ihren gefallenen Vätern, Großvätern. Die Sowjetsoldaten kamen als Befreier in die deutsche Hauptstadt. Es dauerte nicht lange, dann waren sie Besatzungstruppen.
Am 04. Oktober 1979, vor nunmehr fast 40 Jahren, fotografierte ich an gleicher Stelle den legendären Marschall der Roten Armee, Wassili Iwanowitsch Tschuikow mit der Witwe des ersten Berliner Stadtkommandanten Bersarin bei einer Kranzniederlegung. Was mir heute auf diesem Foto auffällt, das Gelände ist menschenleer. Keiner durfte damals teilhaben. Das Volk war ausgeschlossen.

.