09 Jan Sylter Landschaften
Während des Fotografiestudiums an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig hatte ich einen Dozenten, der mochte die Landschaftsfotografie über alles. Und Herr Liebe liebte Wolken. Daran musste ich mehrmals denken während der Tage um den Jahreswechsel, die wir auf der Nordseeinsel Sylt verbrachten.
Auf der Insel gibt es traumhafte Landschaften und viele Wolken. Die Wetterorgel zog auch alle Register, von peitschendem Sturm mit nicht zu unterschätzender Brandung, über Starkregen bis hin zu kurzem Sonnenschein. Manchmal regnete es und zugleich schien die Sonne. Selten habe ich solch intensive Regenbogen gesehen. Markant auf der Insel sind die alten Leuchttürme. Einer von ihnen, ganz in rot und weiß, steht im Naturschutzgebiet Ellenbogen. Hier befindet sich auch der nördlichste Punkt Deutschlands. Nicht wie von dieser Welt sehen die riesigen bis zu sechs Tonnen schweren Tetrapoden aus. Mit diesen Betonklötzen soll der Landraub durch das Meer verhindert werden. Vergebens, wie neueste wissenschaftliche Untersuchungen zeigen.
Sylt ist keine 40 Kilometer lang, in der Breite sogar an einigen Stellen nur wenige hundert Meter. Aber jeder Kilometer bietet viele Überraschungen, bei jedem Wetter.