Faszination Alpen

Faszination Alpen

Berge haben etwas Magisches. So weit das Auge reicht schroffe Gipfel, glitzernde Gletscher, glasklare Bergseen und tiefgrüne Almwiesen. Was ist es, was Menschen in Höhen lockt, wo Gämse, Steinbock und Murmeltier leben? Die Schönheit der Berge, die Gefahr, die von ihnen ausgeht, die sportliche Herausforderung, wahrscheinlich von allen ein wenig.

Für drei lange Wochen waren wir wieder zum Bergwandern in den Ötztaler Alpen in Tirol. Das Ötztal ist ein Wanderparadies. Über 250 Dreitausender, viele von ihnen auch ohne Bergsteigerausbildung begehbar, warten hier auf ihre Entdecker. Nicht selten dauert so ein Aufstieg auch mal vier Stunden. Unbeschreiblich dann das Gefühl wenn man unter dem Gipfelkreuz steht. Aber auch in den Niederungen gibt es viel zu entdecken. Im Rotmoostal oberhalb von Obergurgl sahen wir zum ersten Mal das äußerst seltene Edelweiß. Auch ein Tag mit Dauerregen kann zum Erlebnis werden, wie im „Zauberwald“ auf dem Tauferberg in Niederthai im Horlachtal, einem Seitental des Ötztales. Der malerische Ort Niederthai (Foto) liegt bereits über 1500 Meter hoch. Die Straße endet hier und kein Lift führt hier hinauf. Wer hier herkommt, sucht nicht den doch vielerorts in den Alpen üblichen Tourismusrummel.

Als Ausgangspunkt für die täglichen Wanderungen kann ich das Hotel „Tauferberg“ in Niederthai empfehlen. Ein tolles Haus, der Gast wird liebevoll umsorgt und der Koch hat auch eine Menge drauf. Und die Natur beginnt vor der Haustür.

Schafe auf der Hohe-Mut-Alm (2650 Meter) über Obergurgl im UNESCO-Biosphärenpark Gurgler Kamm in den Ötztaler Alpen in Tirol, Österreich. Im Hintergrund der Gaisbergferner (Gletscher) und die Gipfel Hochfirst (3403 Meter), Kirchenkogel (3280 Meter) und Liebener Spitze (3399 Meter).

Auf der Finstertaler Scharte (2777 Meter) südlich von Kühtai in den Ötztaler Alpen in Tirol, Österreich.

Ein Wanderweg auf einer Almwiese oberhalb von Niederthai in 1600 Meter Höhe in den Ötztaler Alpen in Tirol, Österreich. Das Gebiet gehört zum Naturpark Ötztaler Alpen.

Alpen-Edelweiß (Leontopodium nivale) im Rotmoostal oberhalb von Obergurgl im UNESCO-Biosphärenpark Gurgler Kamm in den Ötztaler Alpen in Tirol, Österreich. Die Blütezeit reicht von Juli bis September. Fünf bis fünfzehn weiß glänzende Hochblätter formen einen mehrzackigen Stern und umgeben den eigentlichen Blütenstand. Das Edelweiß bevorzugt felsige Kalksteinumgebung auf Höhenlagen zwischen 1800 und 3000 Metern. Es zeigt eine Präferenz für kieselsäurehaltige Standorte, auch auf Kalk, wo es Chertknollen anzeigt. Das Alpen-Edelweiß gilt in Österreich und Deutschland als stark gefährdet. Ursachen sind heute v. a. das Betreten und Befahren der verbliebenen Standorte, früher vor allem das teils gewerbsmäßige Pflücken. Auch in Österreich und der Schweiz steht das Alpen-Edelweiß in sämtlichen Bundesländern bzw. Kantonen unter strengem Naturschutz und darf nicht gepflückt werden.

Ein Bergbach im Rofental bei Vent in den Ötztaler Alpen in Tirol, Österreich.

Auf dem Gipfel des Wilden Mannle (3019 Meter) oberhalb von Vent (1895 Meter) in den Ötztaler Alpen in Tirol, Österreich. Hinter dem Gipfelkreuz die 3457 Meter hohe Kreuzspitze.

Der Mond über den Felsen der Berge an der Hohe-Mut-Alm über Obergurgl im UNESCO-Biosphärenpark Gurgler Kamm in den Ötztaler Alpen in Tirol, Österreich.

Dauerregen im Horlachtal, einem Seitental des Ötztales in den Ötztaler Alpen in Tirol, Österreich. Das Horlachtal gehört zum Naturpark Ötztaler Alpen.

Flechten an den Bäumen bei Regen im Wald auf dem Tauferberg (1700 Meter) bei Niederthai in den Ötztaler Alpen in Tirol, Österreich.

Preiselbeeren zwischen Erikasträuchern im Wald auf dem Tauferberg (1700 Meter) bei Niederthai in den Ötztaler Alpen in Tirol, Österreich. Die Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea), veraltet Preißelbeere, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Heidelbeeren (Vaccinium). Die Preiselbeere wächst als immergrüner, kompakter, aufrechter bis kriechender Zwergstrauch und erreicht Wuchshöhen zwischen 10 und 40 Zentimeter. Die oberirdischen Pflanzenteile sind flaumig behaart.

Flechten an den Bäumen bei Regen im Wald auf dem Tauferberg (1700 Meter) bei Niederthai in den Ötztaler Alpen in Tirol, Österreich.

Auf der Hohe-Mut-Alm (2650 Meter) über Obergurgl im UNESCO-Biosphärenpark Gurgler Kamm in den Ötztaler Alpen in Tirol, Österreich. Im Hintergrund der Gaisbergferner (Gletscher) und die Gipfel Hochfirst (3403 Meter), Kirchenkogel (3280 Meter) und Liebener Spitze (3399 Meter).

Das Alpenmurmeltier (Marmota marmota) kommt in den Alpen, Karpaten und der Hohen Tatra vor. ie leben in Gruppen bis zu 20 Tieren in einer Höhe oberhalb der Baumgrenze, bisweilen bis 3000 Meter. Das nach dem Biber größte europäische Nagetier hält sechs bis sieben Monate Winterschlaf.

Eine blühende Pflanze im Gegenlicht auf einer Almwiese bei Gries im Naturpark Ötztal in den Ötztaler Alpen in Tirol, Österreich.

Am Gipfelkreuz des Brand (2283 Meter) bei Niederthai im Naturpark Ötztaler Alpen in den Ötztaler Alpen in Tirol, Österreich.

Wollgras im Rotmoostal oberhalb von Obergurgl im UNESCO-Biosphärenpark Gurgler Kamm in den Ötztaler Alpen in Tirol, Österreich. Wollgräser (Eriophorum) sind eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Sauergrasgewächse (Cyperaceae). Die Arten besiedeln vorwiegend Moorstandorte. Die langen Blütenhüllfäden der Früchte bilden den bezeichnenden weißen bis orangefarbenen Wollschopf der Wollgräser. Die aspektprägenden „Wattebäusche“ zeigen die Pflanzen also nicht, wie landläufig oft angenommen wird, in ihrem blühenden, sondern im bereits fruchtenden Zustand.

Niederthai (1538 Meter) im Horlachtal, einem Seitental des Ötztals in den Ötztaler Alpen in Tirol, Österreich.

Sonnenuntergang über Niederthai in den Ötztaler Alpen in Tirol, Österreich.

Sonnenuntergang über Niederthai in den Ötztaler Alpen in Tirol, Österreich.

Auf dem Lift zwischen Vent (1895 Meter) im Tal und der Bergstation Stablein (2365 Meter) in den Ötztaler Alpen in Tirol, Österreich.